Vom 19. bis zum 22. Dezember im Jahr 2000 fand das blutigste Gefängnismassaker in der Geschichte der Türkei im Rahmen der Operation zur Umstellung auf Hochsicherheitsgefängnisse (Typ-F Gefängnis) statt. Bei dem als “Operation Rückkehr zum Leben” bezeichneten Angriff, der in 20 Gefängnissen gleichzeitig stattfand, wurden 28 Gefangene ermordet und Hunderte von Gefangenen verletzt.
Die faschistische Diktatur, die die revolutionären Gefangenen in Hochsicherheitsgefängnissen einsperrt, wollte damit vor allem bezwecken, dass der Wille der politischen Gefangenen gebrochen wird. Die revolutionären Gefangenen leisteten jedoch weiterhin großen Widerstand gegen diese Angriffe, bei dem alle Arten von Waffen, einschließlich chemischer Gase, eingesetzt wurden.
Eines der Mittel der Gefangenen im Kampf gegen die Maßnahmen war das sogenannte Todesfasten, womit sie ihren Widerstand fortgeführt und somit auch Erfolge erzielten; zum Beispiel das vermeiden von vollständiger Isolierung.
Während das Massaker vom 19. Dezember vom Nationalen Sicherheitsrat beschlossen wurde, waren die Ausführenden der damalige Ministerpräsident Bülent Ecevit, Justizminister Sami Türk und Innenminister Saadettin Tantan. Wie bei anderen Massakern des faschistischen Staates auch wurde es bis jetzt vertuscht. Diejenigen, die das Massaker befohlen und durchgeführt haben, wurden bis heute nicht zur Rechenschaf gezogen.
Heute, am 22. Jahrestag des Massakers vom 19. Dezember, gehen die unmenschlichen Zustände in den Gefängnissen weiter. Während schwerkranke Gefangene laut dem eigenen Gesetz des faschistischen Regimes entlassen werden müssten, werden kranke politische Gefangene dem Tod überlassen. Derzeit befinden sich insgesamt 1564 kranke Gefangene in den Gefängnissen, von denen 590 schwer krank sind.
In den letzten 6 Jahren haben 103 kranke Gefangene ihr Leben verloren, darüber hinaus steigen Ermordungen politischer Gefangener immer weiter. Im letzten Jahr wurden mehr als 70 Gefangene durch fehlende medizinische Behandlung oder durch Anschläge ermordet.
Als eine weitere Methode, um den Willen der revolutionären Gefangenen zu brechen, werden die Freilassungen von Gefangenen aus willkürlichen Gründen untersagt und verhindert. Dinge wie das Singen von Volksliedern, Tanzen, Posts auf sozialen Medien etc. werden sich bereits vor der Inhafierung gemerkt und als Gründe zur Verhinderung einer Freilassung angegeben. Bisher wurden die Freilassungen von 60 Gefangenen verhindert.
Zudem wurden nach der Pandemie die Rechte der Gefangenen auf beispielweise Besuche, Briefe und Gesundheit stark eingeschränkt und die Isolation verschärf. Auch wurden neue Verbote für das Lesen von Büchern, Zeitungen sowie das führen von Gespräche verhängt. Nacktdurchsuchungen werden als eine Form der Folter gegen Gefangene und deren Angehörige eingesetzt.
Nach dem 7. August 2019 wurde die gegen Öcalan verhängte Isolationshaf auf Imrali, die ihn daran hindert, sich mit seinen Anwälten zu treffen, verlängert. In vielen Gefängnissen protestieren Gefangene mit Hungerstreiks gegen Isolation und Unterdrückung.
Revolutionäre Gefangene leisten Widerstand gegen alle unmenschlichen Praktiken des Faschismus. Lasst uns solidarisch mit den revolutionären Gefangenen in allen Bereichen sein! Lasst uns den Kampf gemeinsam verstärken, um den faschistischen türkischen Staat zur Rechenschaf für alle Gefängnismassaker zu ziehen, insbesondere für das Massaker vom 19. Dezember!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!