Zum 10. Jahrestag von Suruç
Die 33 Gefallene leben in unserem Kampf weiter!
Freiheit für die Suruç-Gefangenen!
Hunderte sozialistische Jugendliche, die sich im Rahmen der SGDF-Kampagne „Wir haben gemeinsam verteidigt, wir werden gemeinsam aufbauen“ im Amara-Kulturzentrum in Suruç trafen, wurden am 20. Juli 2015 Opfer eines Selbstmordanschlags mörderischer IS-Banden. Bei diesem in Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat verübten Massaker verabschiedeten wir uns von 33 Genoss:innen.
Die sozialistischen Jugendlichen, die aus vielen Städten – von Istanbul bis Amed, von Samsun bis Van – aufbrachen, wollten sich am Wiederaufbau von Kobane beteiligen, nachdem sie es gemeinsam gegen den IS verteidigten. Mit der Kampagne wollten sie die Rojava-Revolution zu den Menschen tragen, den Gezi-Widerstand mit dem Kobane-Widerstand zusammenbringen und eine Brücke zwischen den Völkern schaffen.
Zehn Jahre sind seit dem Suruc-Massaker vergangen. Seit zehn Jahren fordern Sozialist*innen unter dem Slogan „Gerechtigkeit für Suruç, Gerechtigkeit für alle“ eine Aufklärung der Massaker von Suruç, Sivas, des Bahnhofsmassakers von Ankara, von Roboski und aller anderen Massaker.
Das faschistische Palastregime, das die Mörder und Komplizen schützt, verhaftet diejenigen, die für Gerechtigkeit für Suruç kämpfen, die Opfer des Massakers und ihre Familien.
Weil sie den Widerstand von Kobanê unterstützten, wurden die am 4. November 2016 festgenommene ehemaligen Ko-Vorsitzenden der HDP, Figen Yüksekdağ und Selahattin Demirtaş, sowie die Politiker Alp Altınörs, Ali Ürküt, Aynur Aşan, Bülent Parmaksız, Dilek Yağlı, Günay Kubilay, İsmail Şengül, Nazmi Gür, Pervin Oduncu und Zeynep Ölbeci im sogenannten Kobanê-Komplott-Prozess zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt. Ihre Gefangenschaft dauert weiterhin an.
Besra Erol, die Mutter von Evrim Deniz Erol, der in Suruç verewigt wurde, sitzt wegen der Rede, die sie am Grab ihres Sohnes hielt, seit sechs Jahren im Gefängnis. Obwohl Besra ihre Haftstrafe abgesessen hat, wird sie mit der Begründung, dass sie keine Reue zeigt, nicht freigelassen.
Uğur Ok, Emrah Topaloğlu und Onur Yılmaz, die in Suruç verletzt wurden, sind Gefangene.
Der seit zehn Jahren andauernde Kampf „Gerechtigkeit für Suruç, Gerechtigkeit für alle“ ist ein Kampf, um alle Massaker, Ungerechtigkeiten und Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
Wir gedenken den 33 an ihrem 10. Jahrestag respektvoll und verneigen uns vor ihrem Andenken.
Wir rufen dazu auf, den Kampf „Gerechtigkeit für Suruç, Gerechtigkeit für alle“ an seinem zehnten Jahrestag zu intensivieren, Briefe und Karten an die Gefangenen der Suruç-Kobanê Verfahren zu senden und die internationale Solidarität gegen den Faschismus zu stärken.
Freiheit für die Suruç-Gefangenen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Plattform der Stimme der Gefangenen (TSP)
4. Juli 2025
